"HISTORISCH SIGNIFIKANTE KELLEREI"
Tokaj Guide
"Das freundlichste Weingut in Tokaj"
Lonely Planet
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Unsere Familienkellerei befindet sich auf der namengebenden Siedlung des Weingebiets, in Tokaj, in der Bem Strasse. Die Bem Strasse - einst die Strasse der Weinhändler genannt - kann man mit einem 5-minütigen Spaziergang vom Hauptplatz her erreichen. Das Gebäude wurde im 16. Jahrhundert von italienischen Baumeistern gebaut. Laut Geschichtsquellen war der ungarische König János Szapolyai Bauherr, er nutzte es als Jagdschloss.
Der Eingang zu unserer Kellerei befindet sich auf der Dózsa György Strasse. Wir haben jetzt 3,5 ha Weingebiet, darauf produzieren wir etwa 15000 Flaschen Wein pro Jahr in kleinen Mengen (1000-3000 Flaschen/Sorte).
Der Eingang zu unserer Kellerei befindet sich auf der Dózsa György Strasse. Wir haben jetzt 3,5 ha Weingebiet, darauf produzieren wir etwa 15000 Flaschen Wein pro Jahr in kleinen Mengen (1000-3000 Flaschen/Sorte).
WEINREGION TOKAJ
Lage
Tokaj-Hegyalja ist die berühmteste Weingegend von Ungarn. Die fruchtbare Weinfläche umfasst rund 5400 Hektar. Sie befindet sich im Dreieck von Sátorhegy in Sátoraljaújhely, von Sátorhegy in Abaújszántó und vom Kopasz-Berg in Tokaj. Tokaj-Hegyalja ist die einzige so genannte geschlossene Weingegend Ungarns, in der der Tokajer Wein in 26 Siedlungen nach den besonders strengen Regeln des ungarischen Weingesetzes produziert wird.
Erdboden
Die Weingegend liegt auf den südlichen, südöstlichen und südwestlichen Ausläufern des Gebirges Zemplén. Auf dem vulkanischen Gestein aus vorwiegend Riolit, Andezit und deren Tuffen entstand brauner Erdboden. Der grössere Teil des Bodens ist stark gebundener Ton, an vielen Stellen steiniger, schwer anbaubarer Spezialboden. Im Sommer trocknet dieser Erdboden in seiner tieferen Schicht nicht aus, weshalb die Pflanzungen die Dürre hier gut ertragen. Die auf solchem Boden wachsenden Weine sind feurig, massig, gut in Holzfässern lagerbar, später lassen sie sich lange Zeit in der Flasche reifen. Der kleinere Teil der Weingegend - die Ausläufer des Kopasz-Berges - ist Lössboden. Das ist eine leicht aufwärmende, die Wärme der Sonne gut speichernde, gut anbaubare Bodenart. Die auf solchem Boden wachsenden Weine sind wohlriechender, enthalten weniger Säure und reifen schneller.
Geschichte
Die ungarischen Weine waren schon seit Anfang des 13. Jahrhunderts in ganz Europa bekannt. Das Interesse richtete sich mit dem Erscheinen des Aszuweines besonders auf den Tokajer.
Laut neuesten Forschungen wurde die Bezeichnung Aszuwein in einem Erbschaftsbrief aus dem Jahre 1571 erwähnt, aber die Beschreibung der Aszuherstellung ist mit dem Namen von Szepsy Laczkó Máté verbunden, dem höfischen Pastor von Lórántffy Zsuzsanna, der seiner Herrin 1630 einen aus Aszuwein gemachten süssedlen Wein schenkte.
Anfang des 18. Jahrhunderts hat der Weinhandel dank den diplomatischen und wirtschaftlichen Kontakten von Rákóczi Ferenc II. auf aussergewöhnliche Weise einen Aufschwung genommen. Er hat die Weindiplomatie im Hof des schwedischen Königs Karl XII., des polnischen Königs August des Starken, des preussischen Königs Friedrich I. und im Hof der englischen Königin Anna angewandt. Oft am Hof des französischen Königs Ludwig XIV. zu Gast, beschenkte er ihn mehrmals mit dem Schatz von Hegyalja. Bei einem Abendessen, als Tokajer Wein angeboten wurde, hat der Sonnenkönig den Fürsten und Tokajer Wein so geehrt: "Vinum regum, rex vinorum" - "Wein der Könige, König der Weine".
Seither erlebte der Tokajer Wein seine Glanzperiode an Königs- und Zarenhöfen und bei berühmten Künstlern wie Schubert oder Goethe. Die in Ärztekreisen verbreitete Ansicht, dass sein massvoller Genuss heilkräftige und regenerierende Wirkung haben soll, trug auch zu seinem Erfolg bei. Nicht nur der Genuss des Weines, sondern auch der Besitz der Weingebiete wurden in kirchlichen und weltlichen Kreisen zum Statussymbol.
Rebsorten
Die Haupternte dieser Weingegend setzt sich aus zwei spätreifenden und sehr gut überreifenden Sorten zusammen. Furmint wächst zu 60%, Hárslevel zu 30%. Eine beliebte, aber nur zu 5% angebaute Rebsorte ist die früher reifende Muskatellertraube. Eine seit 1990 genehmigte Sorte ist Zeta (früher Oremus genannt), die auf immer zahlreicheren Weinbergen angebaut wird. Wegen ihrer frühreifenden und überreifenden Eigenschaft wird sie immer beliebter. Weiter wird versucht, Kövérszőlő und Gohér in den Anbau einzubeziehen.
Furmint (67% auf dem Weingebiet)
Die Herkunft ist ungeklärt, wahrscheinlich ist sie aber eine ungarische Rebsorte. Seit dem 18. Jahrhundert ist er die Hauptsorte dieser Weinregion. Sein Rebstock wächst ausdrücklich stark, die Blätter sind kaum gegliedert. Die Traube ist mittelgross, die Beeren sind gross und haben eine dicke Haut. Er reift spät und kann gut überreifen. Der Säure- und Extraktgehalt seines Weines ist gross, sein Duft ist mittelmässig, sein Bukett ist charakteristisch.
Hárslevelü (Lindenblattriger, 20% auf dem Weingebiet)
Der Lindenblättrige ist eine alte Sorte in Tokaj-Hegyalja. Der Rebstock wächst stark, seine Blätter sind rundlich mit zackiger Bande. Die Traube ist gross, eigenartigerweise lang; die Beeren sind mittelgross, haben dünne Haut. Er ist spätreifend, kann gut zusammendorren und überreifen. Der Säure- und Extraktgehalt seines Weines ist gross, sein Wein schmeckt und riecht nach Lindenhonig.
Sárgamuskotály (Gelbe Muskateller, 10% auf dem Weingebiet)
Eine sehr alte Rebsorte, ihr Rebstock ist mittelstark, die Traube und die Beeren mit dicker Haut sind mittelgross. Er ist von mittlerem Reifen und fault leicht. Seine Beständigkeit gegen Krankheiten ist klein. Sein Zucker- und Säuregehalt ist gut mittelmässig. Bukett und Duft sind ausserordentlich.
Zéta (2% auf dem Weingebiet)
Diese Weintraubensorte wurde aus den Sorten Furmint und Bouvier im Jahr 1951 veredelt. Es ist mittelstark gewachsen und seine laubige Struktur erinnert sich an Furmint. In der ersten Hälfte von Oktober kommt es mit hochem Zuckergehalt zur Reife und schrumpft sehr gut.
Kövérszőlő (Dicke Traube 1% auf dem Weingebiet)
Diese Traubensorte stammt aus Transilvanien, die heute auf dem romänischen Cotnar-Gebiet immer noch angebaut wird. Auf dem Tokajer-Weingebiet wurde diese Weintraubensorte vor der Verwüstung von Phylloxera auf grossen Fläche angebaut. Seit 1998 konnte sein Wein wieder als "tokaji" auf den Markt gebracht werden. Ihr Laub hat giftgrüne Farbe, die Blätter haben gesägten Rand. Die Weintraube ist mittelgross, zweigig und locker. Die Beeren sind rund und gross. In der ersten Oktoberhälfte wird es reif und bekommt viele Ausbruchtraube von guter Qualität.
Kabar (0,5% auf dem Weingebiet)
Aus Hárslevelü und Bouvier wurde diese alte Versuchsweintraubensorte mit dem Name Tarcal 10 gekreuzt. Es kommt am Anfang Oktober zur Reife, ihre Weintraube und die Beeren sind klein, aber es wird mit hochem Zuckergehalt reif und schrumpft sehr gut. Ihren Wein kann man seit 2006 mit dem Namen "tokaji" auf den Markt bringen.
Spezialitat
Der Tokajer Ausbruch ist die wertvollste Form der Versüssung. Sie kommt dank mehrerer günstiger Faktoren - geografische Lage, Mikroklima, Rebsorten, Lage des Weingebietes und Art des Weinbaus - zu Stande und macht den Tokaj-Hegyalja weltberühmt. Die wichtigste Komponente ist aber das für diese Gegend charakteristische Herbstwetter. Auf die kühlen, gereiften Tagesanbrüche im Oktober folgen hier sonnige, warme Tage, sodass sich der Pilz namens "Botrytis Cinerea" auf der Traube ansässig machen und durch die verdünnte Haut der schon gereiften Weinbeere in die Beere eindringen kann. Das Fleisch der Beere einmal durchzogen, dorrt er die Beeren zusammen. Dank dem Wasserverlust konzentriert sich der Fruchtgehalt.
Während der Pilz "Botrytis Cinerea" in den meisten Weingegenden als Schädling gilt, weil er Graufäulung verursacht, bewirkt er in dieser Weingegend dank den günstigen klimatischen Anlagen das Wunder der Edelfäulung. Bei der Weinlese im Spätherbst suchen wir die Aszubeeren einzeln aus der Traube heraus. Diese Arbeit erfordert Fachkenntnis und Geduld. Aus diesen Beeren werden die Tokajer Weinspezialitäten hergestellt.
Keller
Für das Tokajer-Weingebiet sind zwei Arten von Keller charakteristisch. Unter dem bestehenden Gebäude liegt der gegrabene Keller, der gleichzeitig mit dem Haus gebaut wurde. Eine häufigere Art von Keller ist der Schnitt- oder Lochkeller, der sich dem Haus nicht direkt anschliesst. Die meisten Keller des Weingebiets wurden in den vulkanischen Tuff gebohrt. Diese brauchten, im Gegensatz zu den in Löss gebohrten Kellern, nicht ausgewölbt zu werden.
Die meisten Keller in Tokaj-Hegyalja wurden zur Blütezeit des Weingebiets - Mitte 16. Jahrhunderts, Ende 17. Jahrhunderts - gebaut. Nach dem 2. Weltkrieg gerieten die grössten Keller in Staatsbesitz und wurden entsprechend der Planwirtschaft zu Kellersystemen umgebaut. Die zur mengenmässigen Weinproduktion umgestellte Wirtschaft nutzte nur diese Keller, viele der kleineren gingen zugrunde. Die Wende brachte dann in jeder Hinsicht eine Änderung. Die neuen Kellereien, die vorwiegend im Besitz ausländischer Anleger sind, renovierten die alten, ungepflegten Gebäude und bauten - wegen der grossen Kapazität und den modernen technologischen Systemen - neue Betriebsgebäude. So können alle technischen Verfahren von der Traubenverarbeitung bis hin zur Abfüllung in einem Betrieb durchgeführt werden. Der Keller bleibt ausschliesslich fürs Ausreifen, wo die Weinspezialitäten in den von einheimischen Büttnern gefertigten Holzfässern - in den so genannten "Gönci"- (136 Liter) und "Szerednyei"- (220 Liter) Fässern - reifen.
Die saubere Luft der Keller wird einerseits durch die Lüftungsöffnungen ("Seelenlöcher"), andererseits durch den an den Wänden der Keller dick eingesessenen Edelschimmel "Cladosporium Cellare" gesichert. Daneben schaffen die ständige Temperatur (10-12° C) und die hohe Luftfeuchtigkeit (90-95%) ideale Bedingungen für das Ausreifen in Fass und Flasche.
Weine
Die Tokajer Weine werden einerseits nach jahrhundertealten Traditionen, andererseits nach geltendem Weingesetz hergestellt. Da beide Möglichkeiten den Kellermeistern bei der Weinherstellung offenstehen, schmeckt der mit demselben Namen gekennzeichnete Wein aus zwei verschiedenen Weinkellern nie gleich. Bezüglich einer Weinsorte muss also immer der konkrete Jahrgang eines einzelnen Kellers getestet und eingeschätzt werden.
Die Weinsorten kommen fast ausschliesslich rein, nach Sorten in den Handel (Tokajer Furmint, Tokajer Lindenblättriger, Tokajer Muskateller), aber auch die Cuvées werden immer beliebter. Im Allgemeinen werden diese Weinsorten der Qualitätsklasse zugeordnet, darunter sind aber auch besondere Qualitätsweine. Diese sind zum Beispiel die aus "ausgedorrten Beeren" hergestellten, "erlesenen" oder "spät geernteten" halbsüssen oder süssen Weine.
Der Szamorodni, der Fordítás, der Máslás und die Aszuweine gehören zu diesen besonderen Qualitätsweinen.
Furmint
Gehandelt werden mehrere Varianten dieses Weines. Es gibt rein reduktiv ausgebaute, leichte, erfrischende, so genannte Neu-Furmintweine. Diese gelangen oft schon zu Beginn des neuen Jahres nach der Ernte zu den Verbrauchern. Zugleich füllen einige Keller ihre Weine nach dem Ausreifen im Holzfass ab. Durch eine späte oder sorgfältig erlesene Ernte entstehen Weine von besonderer Qualität mit hohem Zuckergehalt.
Unsere Weine finden Sie hier im Webshop.
Hárslevelű
Es gibt Varianten dieses Weines, die dem Furmint ähnlich sind, aber die Lindenblättriger-Weine haben ein milderes, charakteristisch honigsüsses Aroma und Bukett. In letzter Zeit sind besonders seine Weine aus der Späternte beliebt.
Sárgamuskotály
Um die in der Schale enthaltenen Duftstoffe aufzubewahren, wird diese Weintraubensorte bereits Mitte September mit 18-19 Mostgrad gelesen. So kommt er ganz oder fast völlig ausgegoren als trockener oder halbtrockener, frischer Wein zu den Weinfreunden. Das ist ein schnell alternder Wein, deshalb ist es empfehlenswert, ihn - wie die Rosé-Weine - bis zum Erscheinen des nächsten Jahrgangs zu trinken. Im Sommer, auf 8-9° C abgekühlt, ist er ein frischer, gut trinkbarer Wein mit intensivem Duft. Dank diesem Wein haben viele - auch keine Weintrinker - den Wein lieb gewonnen.
Bei günstiger Wetterlage sind auch seine Spätlesesorten bekannt. Diese edelsüssen Varianten gelten als echte Weinspezialitäten.
Zéta
Im Jahr 1951 wurden die Trauben aus den Sorten Furmint und Bouvier gezüchtet. Sie hat einen mittleren Wuchs und ihre Blattstruktur erinnert an Furmint. Seine Trauben und Beeren sind klein. Es reift in der ersten Oktoberhälfte, hat einen hohen Zuckergehalt und ist sehr süß. Der daraus hergestellte Wein wird seit 1995 unter der Bezeichnung Tokaji vermarktet, einige Jahre lang wurde er als Oremus geführt. Winzer nutzen es gerne zur Aszúsem-Produktion, also zur Herstellung von Aszú-Wein. In einem Jahrgang ohne Botrytis können aus dem Most Süßweine mit einem besonderen blumigen Honigaroma hergestellt werden, die unter dem Namen der Sorte vermarktet werden. Da es jedoch nur wenige davon in der Weinregion gibt, kommen solche Artikel in Betracht eine echte Kuriosität.
Unsere Weine aus Zéta finden Sie hier.
Kövérszőlő
Eine Sorte von der Schwarzmeerküste, die noch heute in der rumänischen Region Cotnar angebaut wird. In der Weinregion Tokajer wurde er bereits vor der Vernichtung durch die Reblaus großflächig angebaut und ab 1998 darf sein Wein wieder als „Tokajer“ vermarktet werden. Sein Laub ist wütend grün, seine Blätter haben gezackte Ränder. Die Traube ist mittelgroß, verzweigt und locker. Seine Beeren sind rund und groß. Sie reift in der ersten Oktoberhälfte und später – im Aszu-Jahrgang – werden viele hochwertige Aszu-Trauben produziert. Wie bei Zéta können aus seinen gesunden Trauben seltene, schöne Weine gewonnen werden.
Unsere Weine aus Kövérszőlő finden Sie hier.
Kabar
Mit dem Namen Tarcal 10 handelt es sich um eine alte Versuchssorte der Weinregion aus der Kreuzung von Hárslevelű und Bouvier. Es wurde gleichzeitig mit dem Zéta geadelt. Er reift Anfang Oktober, seine Trauben und Beeren sind klein, reifen aber mit hohem Zuckergehalt und sind hervorragend gesüßt. Bora wird seit 2007 unter dem Namen „Tokaji“ vermarktet.
Szamorodni
Er wird aus überreiften Trauben und Most mit hohem Zuckergehalt hergestellt, so ergibt die Traube einen durchschnittlich reicheren Wein von besonderer Qualität. Das Wort "Szamorodni" stammt aus dem Polnischen und bedeutet: "wie es gediehen ist". Das deutet darauf hin, dass solche Trauben, die Trockenbeeren enthalten, vom Rebstock ausgelesen, aber - im Gegensatz zur Herstellung der Aszuweine - nicht von Hand ausgelesen werden, sondern zusammen mit den anderen aufgearbeitet, gepresst -, so wie es gewachsen ist. Wenn die Trauben zu wenig Trockenbeeren haben oder der Zuckergehalt des Mostes völlig ausgegoren ist, bekommt man einen trockenen Wein, den trockenen Szamorodni. Der trockene Szamorodni wird 1-2 Jahre lang in Holzfässern ausgereift. Viele vergleichen diese Weinsorte mit dem Sherry; ein wichtiger Unterschied zwischen den beiden ist aber, dass der trockene Szamorodni aus überreiften Trockenbeeren ohne Alkoholzufuhr hergestellt wird. Er ist ein ausgezeichneter Aperitifwein!
Unsere Weine finden Sie hier im Webshop.
"Aszú" wein
Bei sehr guten Wetterverhältnissen überreifen die Traubensorten Furmint und Hárslevel ausgezeichnet. Dann werden die überreiften Weintraubenbeeren von Hand ausgelesen und in Bütten und Laden gesammelt (1 Bütte entspricht 25-30 kg Trockenbeerenmasse). Bei der Herstellung der Aszuweine werden die Weintraubenbeeren aufgemacht (durch Treten und Mahlen), dann wird diese Masse mit Most oder Neuwein aufgegossen und 24-28 Stunden lang eingeweicht. Nach der Einweichung wird diese dickflüssige Masse gekeltert und in Fässer oder Behälter gefüllt, in denen sich die Gärung vollzieht.
Je nachdem, wieviel Bütten Trockenbeeren zu einem Göncer-Fass Most oder Neuwein zugefügt werden, kommt der Wein später als 3-, 4-, 5- oder 6-büttiger Aszuwein in den Handel.
Bei der Herstellung der Aszuweine werden heute nicht mehr die traditionellen Hohlmasse benutzt (Göncer-Fass, Bütte), sondern die die Konzentration des Weines (Büttenanzahl) wird durch Laboranalyse auf Grund des Zucker- und Trockensubstanzgehalts des Weines festgestellt. Zur Herstellung des Aszuweines schreibt das Weingesetz 2 Jahre Ausreifen im Fass und 1 Jahr in der Flasche vor.
Unsere Weine finden Sie hier im Webshop.
Fordítás
Die einmal schon ausgepresste Traubenmasse wird nochmals zum Neuwein bzw. zum Most zugeschüttet, dann wird sie - wie beim Aszuwein - nach einigen Stunden Einweichzeit ausgepresst. Dieser Wein kann lediglich aus Trockenbeeren von ausgezeichneter Qualität hergestellt werden, nur so ist gesichert, dass man daraus auch ein zweites Mal wertvolle Materie erhält. Wegen dem zweimaligen Einweichen hat der Wein einen höheren Gerbsäuregehalt als der Aszu, und so entsteht ein etwas weniger süsser Wein. Manchmal kann dieser Wein aber den Zuckergehalt eines 4-, 5-büttigen Aszu erreichen!
Máslás
Der abgelagerte Satz des ausgegorenen Aszuweines wird mit Wein gemischt, dann nach Ablagerung abgeklärt. Das ist ein Wein mit interessantem, süsslichem Aroma und Buttergeschmack. Ein sehr seltener Wein auf dem Weinmarkt. Seine Bezeichnung stammt aus dem Polnischen ("maslo" = Butter).
Die Aszuessenz
Die Aszuessenz wird bei ausgezeichneten Jahrgängen mit den Ausmassen des 6-büttigen Aszuweines hergestellt. Aber der fertige Wein übertrifft die Kennwerte des 6-büttigen Aszuweines, deshalb hat dieser Wein die Extrabezeichnung "Aszuessenz". Der Aszu der Aszus, eine richtige Seltenheit!
Die Essenz
In sehr guten Jahrgängen (Aszu-Jahrgang genannt) werden die von Hand gelesenen Trockenbeeren bis Ende der Weinlese in Bottichen gesammelt. In dieser Zeit wird eine kleine Menge konzentrierter Most aus den Trockenbeeren durch ihr Selbstgewicht ausgepresst. Der Zuckergehalt dieser Essenz kann - von Jahrgang und Qualität abhängig - auch 40-80 Mostgrad sein, geht also oft sogar über die Dichte des Honigs hinaus. Die aus den Trockenbeeren abtropfende Essenz wird gesammelt und in Glasballons gelagert. Nach langsamer Gärung bildet sich ein Alkoholgehalt von 1,8-8%, und der Zuckergehalt des Restes liegt sogar zwischen 450-600 g! Das ist ein fast ungeniessbarer Saft. Die grossen Kellereien stellen auch nur einige Hundert Flaschen ausschliesslich für Sammler her.
Lage
Tokaj-Hegyalja ist die berühmteste Weingegend von Ungarn. Die fruchtbare Weinfläche umfasst rund 5400 Hektar. Sie befindet sich im Dreieck von Sátorhegy in Sátoraljaújhely, von Sátorhegy in Abaújszántó und vom Kopasz-Berg in Tokaj. Tokaj-Hegyalja ist die einzige so genannte geschlossene Weingegend Ungarns, in der der Tokajer Wein in 26 Siedlungen nach den besonders strengen Regeln des ungarischen Weingesetzes produziert wird.
Erdboden
Die Weingegend liegt auf den südlichen, südöstlichen und südwestlichen Ausläufern des Gebirges Zemplén. Auf dem vulkanischen Gestein aus vorwiegend Riolit, Andezit und deren Tuffen entstand brauner Erdboden. Der grössere Teil des Bodens ist stark gebundener Ton, an vielen Stellen steiniger, schwer anbaubarer Spezialboden. Im Sommer trocknet dieser Erdboden in seiner tieferen Schicht nicht aus, weshalb die Pflanzungen die Dürre hier gut ertragen. Die auf solchem Boden wachsenden Weine sind feurig, massig, gut in Holzfässern lagerbar, später lassen sie sich lange Zeit in der Flasche reifen. Der kleinere Teil der Weingegend - die Ausläufer des Kopasz-Berges - ist Lössboden. Das ist eine leicht aufwärmende, die Wärme der Sonne gut speichernde, gut anbaubare Bodenart. Die auf solchem Boden wachsenden Weine sind wohlriechender, enthalten weniger Säure und reifen schneller.
Geschichte
Die ungarischen Weine waren schon seit Anfang des 13. Jahrhunderts in ganz Europa bekannt. Das Interesse richtete sich mit dem Erscheinen des Aszuweines besonders auf den Tokajer.
Laut neuesten Forschungen wurde die Bezeichnung Aszuwein in einem Erbschaftsbrief aus dem Jahre 1571 erwähnt, aber die Beschreibung der Aszuherstellung ist mit dem Namen von Szepsy Laczkó Máté verbunden, dem höfischen Pastor von Lórántffy Zsuzsanna, der seiner Herrin 1630 einen aus Aszuwein gemachten süssedlen Wein schenkte.
Anfang des 18. Jahrhunderts hat der Weinhandel dank den diplomatischen und wirtschaftlichen Kontakten von Rákóczi Ferenc II. auf aussergewöhnliche Weise einen Aufschwung genommen. Er hat die Weindiplomatie im Hof des schwedischen Königs Karl XII., des polnischen Königs August des Starken, des preussischen Königs Friedrich I. und im Hof der englischen Königin Anna angewandt. Oft am Hof des französischen Königs Ludwig XIV. zu Gast, beschenkte er ihn mehrmals mit dem Schatz von Hegyalja. Bei einem Abendessen, als Tokajer Wein angeboten wurde, hat der Sonnenkönig den Fürsten und Tokajer Wein so geehrt: "Vinum regum, rex vinorum" - "Wein der Könige, König der Weine".
Seither erlebte der Tokajer Wein seine Glanzperiode an Königs- und Zarenhöfen und bei berühmten Künstlern wie Schubert oder Goethe. Die in Ärztekreisen verbreitete Ansicht, dass sein massvoller Genuss heilkräftige und regenerierende Wirkung haben soll, trug auch zu seinem Erfolg bei. Nicht nur der Genuss des Weines, sondern auch der Besitz der Weingebiete wurden in kirchlichen und weltlichen Kreisen zum Statussymbol.
Rebsorten
Die Haupternte dieser Weingegend setzt sich aus zwei spätreifenden und sehr gut überreifenden Sorten zusammen. Furmint wächst zu 60%, Hárslevel zu 30%. Eine beliebte, aber nur zu 5% angebaute Rebsorte ist die früher reifende Muskatellertraube. Eine seit 1990 genehmigte Sorte ist Zeta (früher Oremus genannt), die auf immer zahlreicheren Weinbergen angebaut wird. Wegen ihrer frühreifenden und überreifenden Eigenschaft wird sie immer beliebter. Weiter wird versucht, Kövérszőlő und Gohér in den Anbau einzubeziehen.
Furmint (67% auf dem Weingebiet)
Die Herkunft ist ungeklärt, wahrscheinlich ist sie aber eine ungarische Rebsorte. Seit dem 18. Jahrhundert ist er die Hauptsorte dieser Weinregion. Sein Rebstock wächst ausdrücklich stark, die Blätter sind kaum gegliedert. Die Traube ist mittelgross, die Beeren sind gross und haben eine dicke Haut. Er reift spät und kann gut überreifen. Der Säure- und Extraktgehalt seines Weines ist gross, sein Duft ist mittelmässig, sein Bukett ist charakteristisch.
Hárslevelü (Lindenblattriger, 20% auf dem Weingebiet)
Der Lindenblättrige ist eine alte Sorte in Tokaj-Hegyalja. Der Rebstock wächst stark, seine Blätter sind rundlich mit zackiger Bande. Die Traube ist gross, eigenartigerweise lang; die Beeren sind mittelgross, haben dünne Haut. Er ist spätreifend, kann gut zusammendorren und überreifen. Der Säure- und Extraktgehalt seines Weines ist gross, sein Wein schmeckt und riecht nach Lindenhonig.
Sárgamuskotály (Gelbe Muskateller, 10% auf dem Weingebiet)
Eine sehr alte Rebsorte, ihr Rebstock ist mittelstark, die Traube und die Beeren mit dicker Haut sind mittelgross. Er ist von mittlerem Reifen und fault leicht. Seine Beständigkeit gegen Krankheiten ist klein. Sein Zucker- und Säuregehalt ist gut mittelmässig. Bukett und Duft sind ausserordentlich.
Zéta (2% auf dem Weingebiet)
Diese Weintraubensorte wurde aus den Sorten Furmint und Bouvier im Jahr 1951 veredelt. Es ist mittelstark gewachsen und seine laubige Struktur erinnert sich an Furmint. In der ersten Hälfte von Oktober kommt es mit hochem Zuckergehalt zur Reife und schrumpft sehr gut.
Kövérszőlő (Dicke Traube 1% auf dem Weingebiet)
Diese Traubensorte stammt aus Transilvanien, die heute auf dem romänischen Cotnar-Gebiet immer noch angebaut wird. Auf dem Tokajer-Weingebiet wurde diese Weintraubensorte vor der Verwüstung von Phylloxera auf grossen Fläche angebaut. Seit 1998 konnte sein Wein wieder als "tokaji" auf den Markt gebracht werden. Ihr Laub hat giftgrüne Farbe, die Blätter haben gesägten Rand. Die Weintraube ist mittelgross, zweigig und locker. Die Beeren sind rund und gross. In der ersten Oktoberhälfte wird es reif und bekommt viele Ausbruchtraube von guter Qualität.
Kabar (0,5% auf dem Weingebiet)
Aus Hárslevelü und Bouvier wurde diese alte Versuchsweintraubensorte mit dem Name Tarcal 10 gekreuzt. Es kommt am Anfang Oktober zur Reife, ihre Weintraube und die Beeren sind klein, aber es wird mit hochem Zuckergehalt reif und schrumpft sehr gut. Ihren Wein kann man seit 2006 mit dem Namen "tokaji" auf den Markt bringen.
Spezialitat
Der Tokajer Ausbruch ist die wertvollste Form der Versüssung. Sie kommt dank mehrerer günstiger Faktoren - geografische Lage, Mikroklima, Rebsorten, Lage des Weingebietes und Art des Weinbaus - zu Stande und macht den Tokaj-Hegyalja weltberühmt. Die wichtigste Komponente ist aber das für diese Gegend charakteristische Herbstwetter. Auf die kühlen, gereiften Tagesanbrüche im Oktober folgen hier sonnige, warme Tage, sodass sich der Pilz namens "Botrytis Cinerea" auf der Traube ansässig machen und durch die verdünnte Haut der schon gereiften Weinbeere in die Beere eindringen kann. Das Fleisch der Beere einmal durchzogen, dorrt er die Beeren zusammen. Dank dem Wasserverlust konzentriert sich der Fruchtgehalt.
Während der Pilz "Botrytis Cinerea" in den meisten Weingegenden als Schädling gilt, weil er Graufäulung verursacht, bewirkt er in dieser Weingegend dank den günstigen klimatischen Anlagen das Wunder der Edelfäulung. Bei der Weinlese im Spätherbst suchen wir die Aszubeeren einzeln aus der Traube heraus. Diese Arbeit erfordert Fachkenntnis und Geduld. Aus diesen Beeren werden die Tokajer Weinspezialitäten hergestellt.
Keller
Für das Tokajer-Weingebiet sind zwei Arten von Keller charakteristisch. Unter dem bestehenden Gebäude liegt der gegrabene Keller, der gleichzeitig mit dem Haus gebaut wurde. Eine häufigere Art von Keller ist der Schnitt- oder Lochkeller, der sich dem Haus nicht direkt anschliesst. Die meisten Keller des Weingebiets wurden in den vulkanischen Tuff gebohrt. Diese brauchten, im Gegensatz zu den in Löss gebohrten Kellern, nicht ausgewölbt zu werden.
Die meisten Keller in Tokaj-Hegyalja wurden zur Blütezeit des Weingebiets - Mitte 16. Jahrhunderts, Ende 17. Jahrhunderts - gebaut. Nach dem 2. Weltkrieg gerieten die grössten Keller in Staatsbesitz und wurden entsprechend der Planwirtschaft zu Kellersystemen umgebaut. Die zur mengenmässigen Weinproduktion umgestellte Wirtschaft nutzte nur diese Keller, viele der kleineren gingen zugrunde. Die Wende brachte dann in jeder Hinsicht eine Änderung. Die neuen Kellereien, die vorwiegend im Besitz ausländischer Anleger sind, renovierten die alten, ungepflegten Gebäude und bauten - wegen der grossen Kapazität und den modernen technologischen Systemen - neue Betriebsgebäude. So können alle technischen Verfahren von der Traubenverarbeitung bis hin zur Abfüllung in einem Betrieb durchgeführt werden. Der Keller bleibt ausschliesslich fürs Ausreifen, wo die Weinspezialitäten in den von einheimischen Büttnern gefertigten Holzfässern - in den so genannten "Gönci"- (136 Liter) und "Szerednyei"- (220 Liter) Fässern - reifen.
Die saubere Luft der Keller wird einerseits durch die Lüftungsöffnungen ("Seelenlöcher"), andererseits durch den an den Wänden der Keller dick eingesessenen Edelschimmel "Cladosporium Cellare" gesichert. Daneben schaffen die ständige Temperatur (10-12° C) und die hohe Luftfeuchtigkeit (90-95%) ideale Bedingungen für das Ausreifen in Fass und Flasche.
Weine
Die Tokajer Weine werden einerseits nach jahrhundertealten Traditionen, andererseits nach geltendem Weingesetz hergestellt. Da beide Möglichkeiten den Kellermeistern bei der Weinherstellung offenstehen, schmeckt der mit demselben Namen gekennzeichnete Wein aus zwei verschiedenen Weinkellern nie gleich. Bezüglich einer Weinsorte muss also immer der konkrete Jahrgang eines einzelnen Kellers getestet und eingeschätzt werden.
Die Weinsorten kommen fast ausschliesslich rein, nach Sorten in den Handel (Tokajer Furmint, Tokajer Lindenblättriger, Tokajer Muskateller), aber auch die Cuvées werden immer beliebter. Im Allgemeinen werden diese Weinsorten der Qualitätsklasse zugeordnet, darunter sind aber auch besondere Qualitätsweine. Diese sind zum Beispiel die aus "ausgedorrten Beeren" hergestellten, "erlesenen" oder "spät geernteten" halbsüssen oder süssen Weine.
Der Szamorodni, der Fordítás, der Máslás und die Aszuweine gehören zu diesen besonderen Qualitätsweinen.
Furmint
Gehandelt werden mehrere Varianten dieses Weines. Es gibt rein reduktiv ausgebaute, leichte, erfrischende, so genannte Neu-Furmintweine. Diese gelangen oft schon zu Beginn des neuen Jahres nach der Ernte zu den Verbrauchern. Zugleich füllen einige Keller ihre Weine nach dem Ausreifen im Holzfass ab. Durch eine späte oder sorgfältig erlesene Ernte entstehen Weine von besonderer Qualität mit hohem Zuckergehalt.
Unsere Weine finden Sie hier im Webshop.
Hárslevelű
Es gibt Varianten dieses Weines, die dem Furmint ähnlich sind, aber die Lindenblättriger-Weine haben ein milderes, charakteristisch honigsüsses Aroma und Bukett. In letzter Zeit sind besonders seine Weine aus der Späternte beliebt.
Sárgamuskotály
Um die in der Schale enthaltenen Duftstoffe aufzubewahren, wird diese Weintraubensorte bereits Mitte September mit 18-19 Mostgrad gelesen. So kommt er ganz oder fast völlig ausgegoren als trockener oder halbtrockener, frischer Wein zu den Weinfreunden. Das ist ein schnell alternder Wein, deshalb ist es empfehlenswert, ihn - wie die Rosé-Weine - bis zum Erscheinen des nächsten Jahrgangs zu trinken. Im Sommer, auf 8-9° C abgekühlt, ist er ein frischer, gut trinkbarer Wein mit intensivem Duft. Dank diesem Wein haben viele - auch keine Weintrinker - den Wein lieb gewonnen.
Bei günstiger Wetterlage sind auch seine Spätlesesorten bekannt. Diese edelsüssen Varianten gelten als echte Weinspezialitäten.
Zéta
Im Jahr 1951 wurden die Trauben aus den Sorten Furmint und Bouvier gezüchtet. Sie hat einen mittleren Wuchs und ihre Blattstruktur erinnert an Furmint. Seine Trauben und Beeren sind klein. Es reift in der ersten Oktoberhälfte, hat einen hohen Zuckergehalt und ist sehr süß. Der daraus hergestellte Wein wird seit 1995 unter der Bezeichnung Tokaji vermarktet, einige Jahre lang wurde er als Oremus geführt. Winzer nutzen es gerne zur Aszúsem-Produktion, also zur Herstellung von Aszú-Wein. In einem Jahrgang ohne Botrytis können aus dem Most Süßweine mit einem besonderen blumigen Honigaroma hergestellt werden, die unter dem Namen der Sorte vermarktet werden. Da es jedoch nur wenige davon in der Weinregion gibt, kommen solche Artikel in Betracht eine echte Kuriosität.
Unsere Weine aus Zéta finden Sie hier.
Kövérszőlő
Eine Sorte von der Schwarzmeerküste, die noch heute in der rumänischen Region Cotnar angebaut wird. In der Weinregion Tokajer wurde er bereits vor der Vernichtung durch die Reblaus großflächig angebaut und ab 1998 darf sein Wein wieder als „Tokajer“ vermarktet werden. Sein Laub ist wütend grün, seine Blätter haben gezackte Ränder. Die Traube ist mittelgroß, verzweigt und locker. Seine Beeren sind rund und groß. Sie reift in der ersten Oktoberhälfte und später – im Aszu-Jahrgang – werden viele hochwertige Aszu-Trauben produziert. Wie bei Zéta können aus seinen gesunden Trauben seltene, schöne Weine gewonnen werden.
Unsere Weine aus Kövérszőlő finden Sie hier.
Kabar
Mit dem Namen Tarcal 10 handelt es sich um eine alte Versuchssorte der Weinregion aus der Kreuzung von Hárslevelű und Bouvier. Es wurde gleichzeitig mit dem Zéta geadelt. Er reift Anfang Oktober, seine Trauben und Beeren sind klein, reifen aber mit hohem Zuckergehalt und sind hervorragend gesüßt. Bora wird seit 2007 unter dem Namen „Tokaji“ vermarktet.
Szamorodni
Er wird aus überreiften Trauben und Most mit hohem Zuckergehalt hergestellt, so ergibt die Traube einen durchschnittlich reicheren Wein von besonderer Qualität. Das Wort "Szamorodni" stammt aus dem Polnischen und bedeutet: "wie es gediehen ist". Das deutet darauf hin, dass solche Trauben, die Trockenbeeren enthalten, vom Rebstock ausgelesen, aber - im Gegensatz zur Herstellung der Aszuweine - nicht von Hand ausgelesen werden, sondern zusammen mit den anderen aufgearbeitet, gepresst -, so wie es gewachsen ist. Wenn die Trauben zu wenig Trockenbeeren haben oder der Zuckergehalt des Mostes völlig ausgegoren ist, bekommt man einen trockenen Wein, den trockenen Szamorodni. Der trockene Szamorodni wird 1-2 Jahre lang in Holzfässern ausgereift. Viele vergleichen diese Weinsorte mit dem Sherry; ein wichtiger Unterschied zwischen den beiden ist aber, dass der trockene Szamorodni aus überreiften Trockenbeeren ohne Alkoholzufuhr hergestellt wird. Er ist ein ausgezeichneter Aperitifwein!
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"Aszú" wein
Bei sehr guten Wetterverhältnissen überreifen die Traubensorten Furmint und Hárslevel ausgezeichnet. Dann werden die überreiften Weintraubenbeeren von Hand ausgelesen und in Bütten und Laden gesammelt (1 Bütte entspricht 25-30 kg Trockenbeerenmasse). Bei der Herstellung der Aszuweine werden die Weintraubenbeeren aufgemacht (durch Treten und Mahlen), dann wird diese Masse mit Most oder Neuwein aufgegossen und 24-28 Stunden lang eingeweicht. Nach der Einweichung wird diese dickflüssige Masse gekeltert und in Fässer oder Behälter gefüllt, in denen sich die Gärung vollzieht.
Je nachdem, wieviel Bütten Trockenbeeren zu einem Göncer-Fass Most oder Neuwein zugefügt werden, kommt der Wein später als 3-, 4-, 5- oder 6-büttiger Aszuwein in den Handel.
Bei der Herstellung der Aszuweine werden heute nicht mehr die traditionellen Hohlmasse benutzt (Göncer-Fass, Bütte), sondern die die Konzentration des Weines (Büttenanzahl) wird durch Laboranalyse auf Grund des Zucker- und Trockensubstanzgehalts des Weines festgestellt. Zur Herstellung des Aszuweines schreibt das Weingesetz 2 Jahre Ausreifen im Fass und 1 Jahr in der Flasche vor.
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Fordítás
Die einmal schon ausgepresste Traubenmasse wird nochmals zum Neuwein bzw. zum Most zugeschüttet, dann wird sie - wie beim Aszuwein - nach einigen Stunden Einweichzeit ausgepresst. Dieser Wein kann lediglich aus Trockenbeeren von ausgezeichneter Qualität hergestellt werden, nur so ist gesichert, dass man daraus auch ein zweites Mal wertvolle Materie erhält. Wegen dem zweimaligen Einweichen hat der Wein einen höheren Gerbsäuregehalt als der Aszu, und so entsteht ein etwas weniger süsser Wein. Manchmal kann dieser Wein aber den Zuckergehalt eines 4-, 5-büttigen Aszu erreichen!
Máslás
Der abgelagerte Satz des ausgegorenen Aszuweines wird mit Wein gemischt, dann nach Ablagerung abgeklärt. Das ist ein Wein mit interessantem, süsslichem Aroma und Buttergeschmack. Ein sehr seltener Wein auf dem Weinmarkt. Seine Bezeichnung stammt aus dem Polnischen ("maslo" = Butter).
Die Aszuessenz
Die Aszuessenz wird bei ausgezeichneten Jahrgängen mit den Ausmassen des 6-büttigen Aszuweines hergestellt. Aber der fertige Wein übertrifft die Kennwerte des 6-büttigen Aszuweines, deshalb hat dieser Wein die Extrabezeichnung "Aszuessenz". Der Aszu der Aszus, eine richtige Seltenheit!
Die Essenz
In sehr guten Jahrgängen (Aszu-Jahrgang genannt) werden die von Hand gelesenen Trockenbeeren bis Ende der Weinlese in Bottichen gesammelt. In dieser Zeit wird eine kleine Menge konzentrierter Most aus den Trockenbeeren durch ihr Selbstgewicht ausgepresst. Der Zuckergehalt dieser Essenz kann - von Jahrgang und Qualität abhängig - auch 40-80 Mostgrad sein, geht also oft sogar über die Dichte des Honigs hinaus. Die aus den Trockenbeeren abtropfende Essenz wird gesammelt und in Glasballons gelagert. Nach langsamer Gärung bildet sich ein Alkoholgehalt von 1,8-8%, und der Zuckergehalt des Restes liegt sogar zwischen 450-600 g! Das ist ein fast ungeniessbarer Saft. Die grossen Kellereien stellen auch nur einige Hundert Flaschen ausschliesslich für Sammler her.